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Mastaba des cSm-nfr IV Vtj

Bezeichnung: Mastaba des cSm-nfr IV; LG 53
bei Junker (im Fundjournal 1929 auch mit Mastaba X bezeichnet)
ßJ
Typus:  
Namen:
Grabherr:
cSm-nfr Vtj
(Ranke, PN I, 320,17; 395,5)
Frau:
   
Eltern:
Kinder:
 
erwähnte Personen:
Erhaltene Namen der Sänftenträger (8 von 10):
1) [/]nj
Mehrere Lesungen denkbar. Vgl. Ranke PN I, 205,26; 229,28; 132,21.
2) Vttj
Ranke, PN I, 395,16.
3) Cpsjj
Ranke, PN I, 326,16
.
4) Otj
Ranke, PN I, 231,15.
5) Jmjj
Ranke, PN I, 26,2.
6) Jrtj
Ranke, PN I, 40,29.
7) [/]tj
Mehrere Lesungen denkbar. Vgl. Ranke PN I, 231,15; 384,4; 274,25; 395,5.
8) Cpsjj
Ranke, PN I, 326,16
.

Der neben der Sänfte schreitende Zwerg, der Hund und Meerkatze führt:
9) Nfr-wdn.t
Ranke, PN I, 195,27
.

Titel:  
Grabherr:

1) [smr]-wo.tj
einziger Freund
2) Xrp ns.tj [/]
Leiter der beiden Sitze [/]
3) [/] Hq# b#.t [/]
[/] Patron der Bat [/]
4) [smr]-wo.tj m#o
einzig wahrer Freund
5) [/] jmy-jb n nb=f [/]
[/] Vertrauter seines Herrn [/]

Zu den Titeln vgl. Jones, Index OK, 892,3268; 724,2637; 664,2436; 893,3274; 44,231.

 

Frau:
 
Eltern:
   
Kinder:
 
erwähnte Personen:
 

jmy-r# sSr Nfr-wdn.t
Vorsteher des Leinens Nfr-wdn.t
(Jones, Index OK, 234,864.)

Lage des Grabes:

Grundriss_Junker, Giza XI, Abb. 49
Junker, Giza XI, Plan 2


Ausgrabungszeitpunkt: 1929
Ausgräber: Hermann Junker, Dr. Heinrich Balcz, Karl Holey, Linda Holey, Friedrich Koch, Maria Junker
Datierung: Ende 5. Dynastie oder später, nach Baer, Rank and Title in OK.
Unas bis Teti nach Harpur, Decoration in Egyptian Tombs of the Old Kingdom.
6. Dynastie nach Jacquet-Gordon, Les noms des domaines funéraires sous l'ancien empire égyptien.
Anfang 6. Dynastie nach Junker, Giza XI.
Ende 5. oder Anfang 6. Dynastie nach Porter/Moss.
Anfang 6. Dynastie nach Martin, CAA Hildesheim 7.
   
Aufbau der Grabanlage:  
Allgemein:
Die gesamte Anlage wurde 1929 von Hermann Junker ausgegraben.
Vgl. dazu Giza XI, S. 92ff und den Vorbericht Giza-Grabung 1929.
Pdf-files der Publikationen sind unter www.gizapyramids.org verfügbar.
Hier werden im Folgenden nur ergänzende und neue Informationen zugefügt.
Anbauten:
 
Kultkammer:
 
Serdab:
 
Grabschächte:



   
Erhaltungszustand: Der heutige Erhaltungszustand ist gut.
   
Funde:

Informationen und Fundbeschreibungen finden sich in Junker, Giza XI, S. 119-122 und 242-257.
Ergänzende, teilweise unveröffentlichte Funde:

offener Hof
- Kugelperle (Hildesheim, PM 3391 - Fj. 1929, 133).
- Amulett: Udjat-Auge (Hildesheim, PM 3392 - Fj. 1929, 132).

Kammer A, Eingang
- Reliefbruchstücke (Verbleib unbekannt - wahrscheinlich Ägyptisches Museum Kairo).
(Photo GGHi 214 - Verworfener Block, vom Eingang zur Kammer A ? mit Inschriftenrest von Titulatur).
(Photo GGHi 215 - verworfener Block, vom Eingang zur Kammer A ? Oberkörper des Grabherrn mit Würdenstab).
- Henkelkrug (Hildesheim, PM 3905).

Kammer C, Nordwand
- Reliefbruchstücke (Verbleib unbekannt - wahrscheinlich Ägyptisches Museum Kairo).
(Photo GGHi 212 - Block 1 - Teil des Cheker-Frieses).
(Photo GGHi 58 - Block 3 - Teil des Cheker-Frieses und Rest der Opferliste).
(Photo GGHi 211 - Block 4 - Fragment vom Grabherrn am Speisetisch).
(Photos GGHi 55 und 56 - Block 7 - Opferträger, darüber Opferliste).
(Photo GGHi 57 - Block 5 - Rest der Opferliste und des Opferaufbaus).

Kammer C, Südwand
- Reliefbruchstücke (Verbleib unbekannt - wahrscheinlich Ägyptisches Museum Kairo).
(Photo GGHi 210 - Teil des Cheker-Frieses und Rest der Opferliste).

Kammer E, Westwand
- Reliefbruchstücke (Verbleib unbekannt - wahrscheinlich Ägyptisches Museum Kairo).
(Photo GGHi 60 - Reste von Opferszenen vor zwei Statuen des Grabherrn mit Resten einer Schlachtung).
(Photo GGHi 61 - Reste von Opferszenen Grabherr mit vor seinen Füßen stehenden kleinen Sohn - beide der Statuenszene und der Schlachtung beiwohnend).

Kammern (ohne konkrete Raumangabe)
- Reliefbruchstücke (Verbleib unbekannt - wahrscheinlich Ägyptisches Museum Kairo).
(Photo GGhi 213 - Reliefbruchstück mit Rest der Figur des c-n-onX).


Verworfen gefunden (im Schutt):
- Reliefbruchstück mit Darstellung von Ziegen (Hildesheim, PM 3192) (Martin, CAA 7, 131-133).
- Reliefbruchstück mit Darstellung des Vogelfangs mit Klappnetzen (Hildesheim, PM 3193) (Martin, CAA 7, 134-137).
- Reliefbruchstück mit Darstellung von drei Hyänenköpfen (Hildesheim, PM 3270) (Martin, CAA 7, 145-147).
- Schmuck: Fragmente von Ring und Udjat-Auge (Hildesheim, PM 3407 - Fj. 1929, 228, 233).
- Metallwerkzeug, Draht (Hildesheim, PM 3475 - Fj. 1929, 190).
- Metallwerkzeug: Beschläge (Hildesheim, PM 3476 - Fj. 1929, 215, 216).
- Opal Stein (Hildesheim, PM 3477 - Fj. 1929, 196).
- Achat Stein: muschelförmig (Hildesheim, PM 3478 - Fj. 1929, 213).
- Perle, scheibenförmig (Hildesheim, PM 3479 - Fj. 1929, 207).
- Perle, scheibenförmig (Hildesheim, PM 3480 - Fj. 1929, 207).
- Perle, scheibenförmig (Hildesheim, PM 3481 - Fj. 1929, 207).
- Perle, linsenförmig (Hildesheim, PM 3482 - Fj. 1929, 207).
- Perle: oval (Hildesheim, PM 3484 - Fj. 1929, 211).
- Kette: Kugel- und Röhrenperlen (Hildesheim, PM 3485 - Fj. 1929, 210).
- Amulett: Udjat-Auge (Hildesheim, PM 3488 - Fj. 1929, 199).
- Schmuck: Platte von einem Ring (Hildesheim, PM 3489 - Fj. 1929, 205).
- Münze Gordian (Hildesheim, PM 3490 - Fj. 1929, 212).
- Münze (Hildesheim, PM 3491 - Fj. 1929, 212).
- Münze (Hildesheim, PM 3492 - Fj. 1929, 212).
- Amulett: Udjat-Auge (Hildesheim, PM 3493 - Fj. 1929, 200).
- Uschebti: Fragment (Hildesheim, PM 3494 - Fj. 1929, 191).
- Uschebti (Hildesheim, PM 3495 - Fj. 1929, 209).
- Amulett: Kniefigur eines Gottes (Hildesheim, PM 3496 - Fj. 1929, 189).
- Amulett: Kniefigur des Heh mit Sonnenscheibe (Hildesheim, PM 3500 - Fj. 1929, 201).
- Amulett: wohl Thot mit Ibiskopf (Hildesheim, PM 3501 - Fj. 1929, 202).
- Amulett: Patäke (Hildesheim, PM 3502 - Fj, 1929, 208).
- versteinerter Seeigel (Hildesheim, PM 3503 - Fj. 1929, 214).
- Reliefbruchstück Oberkörper eines Mannes (Hildesheim, PM 5168) (Martin, CAA 8, 121-122).
- Gefäß: ds-Ritualkrüge (Hildesheim, PM 5779-5798).
- Scherbe: 3 Stück von verschiedenen Gefäßen (Hildesheim, PM 5799).
- Gefäß: 9 Scherben von Bierkrügen (Hildesheim, PM 5800).


Fundort nicht vermerkt:
- Amulett: Kopf eines Patäken (Hildesheim, PM 3333).
- 2 Muscheln (Hildesheim, PM 3335).
- 2 Steinfragmente: 1 Arm- / Beinteil, 3 v. runden Platten (Hildesheim, PM 3340 a/b).
- Halskette: 29 Muscheln (Hildesheim, PM 3355).
- Scheingefäße: 11 Weingefäße (Hildesheim, PM 3739).
- Platte: Fragment einer runden Platte von Opfertisch (Hildesheim, PM 3945).
- Gefäß: Fragment einer Schale / eines Tellers (Hildesheim, PM 3987).

 

   
Photos:
   
Archivalien:

 

   
Anmerkungen:

ßJ - Die Bezeichnung der Mastaba des cSm-nfr IV im Fundjournal 1929 als Mastaba X ist äußerst verwirrend. Insgesamt gibt es einige irreführende Angaben, die vermutlich daraus resultieren, das Junker z.T. im Fundjournal die Benennung Reisners für den Südfriedhof übernimmt. Dies betrifft vor allem die Mastabas G VIII S des cXm-k# (= Junker, Mastaba IX), G IX S (= Junkers Mastaba X) und die Mastaba des cSm-nfr IV. Da Junker für die Mastaba des cXm-k# (G VIII S) und für Mastaba G IX S die Reisnerschen Bezeichnungen verwendet, hat er für die Mastaba des cSm-nfr IV die Bezeichnung "Mastaba X" frei und verursacht dadurch die Probleme in der Zuweisung, da er in der Publikation Giza XI wieder seine alten Bezeichnungen verwendet und dort folglich Mastaba X = G IX S ist und die Mastaba des cSm-nfr IV aus der Liste der nummerierten Gräber auf dem Südfriedhof herausfällt.
Das Junker selbst mit seinen Bezeichnungen durcheinander kommt, zeigt sich eindeutig im Vorbericht 1929, S. 85:
"Mastaba VIII dagegen ist wesentlich später umgebaut worden; der große Vorhof mit den Statuenräumen, der reliefgeschmückte Torbau, die Form der Kulträume, die Anlage
eines zweiten Schachtes mit einfachem Kalksteinsarg im Norden und einer großen zweiten Kultstelle ebendort, das Vorkommen von Kanopen und besonders die Anlage eines Schrägstollens zum Hauptschacht weisen in die VI. Dynastie. Dieser aus archäologischen
Gründen geführte Beweis erhält eine vollkommene Bestätigung durch die Tinteninschrift auf einem Krug, der in dem Hof einer Anlage gefunden wurde; sie erwähnt das pr-'Issj ,Haus des Asosis', des vorletzten Königs der V. Dynastie — womit eine obere Grenze gegeben ist, die untere bleibt unbestimmt."
Bei der hier von Junker mit Mastaba VIII bezeichneten Mastaba handelt es sich eindeutig um die Mastaba des cXm-k#, die Junker selbst in Giza XI als Mastaba IX führt und die Reisners Mastaba G VIII S entspricht - die Bezeichnung als Mastaba VIII ist also falsch.

   
Bibliographie:

- Junker, Hermann. Gîza 11. Der Friedhof südlich der Cheopspyramide: Ostteil. Akademie der Wissenschaften in Wien Philosophisch-historische Klasse Denkschriften 74, Abhandlung 2. Wien 1953, S. 92-96, 100-119, 126-131, 137-241, Abb. 49-53, 60-87, 89-95, Taf. 1, 5, 7, 11-23, 24a-b, 26, LAgeplan S. 298.
-Vorläufiger Bericht über die siebente Grabung bei den Pyramiden von Giza vom 27. November 1928 bis 25. Februar 1929. Vienna: Akademie der Wissenschaft, 1929, S. 97ff.
- Porter, Bertha, and Rosalind L.B. Moss. Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts, Reliefs, and Paintings 3: Memphis (Abû Rawâsh to Dahshûr). Oxford: The Clarendon Press, 1931. 2nd edition. 3: Memphis, Part 1 (Abû Rawâsh to Abûsîr), revised and augmented by Jaromír Málek. Oxford: The Clarendon Press, 1974, S. 223-226, Plan 19.